Rasen für die „Planerfüllung“

Der klare Sinn von Geschwindigkeitsmessungen: Damit möchte der Gesetzgeber Gefahrensituationen durch zu hohe Geschwindigkeiten vermeiden und somit die Sicherheit der Personen im öffentlichen Verkehr bewahren. Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören in Deutschland zu den Hauptgründen von Unfällen. Kaum eine Ordnungswidrigkeit wird so oft von den Behörden erfasst und verfolgt. Punkte und Geldbußen sollen eine erzieherische Wirkung entfalten.

Doch wehe, wenn Verkehrsteilnehmer wirklich diszipliniert fahren und den Fuß vom Gaspedal nehmen! Da „beklagt“ doch der Freistaat Thüringen tatsächlich, dass er im Vorjahr einen Millionenverlust bei Bußgeldern hinnehmen musste. Die Zentrale Bußgeldstelle in Artern (Kyffhäuserkreis) kassierte insgesamt gut 23 Millionen Euro. Das waren drei Millionen Euro weniger als 2019 und knapp acht Millionen Euro weniger als im Haushalt „eingeplant“. Denn laut Etat sollten 30,8 Millionen Euro in die Landeskasse fließen. Für 2021 liegt die Haushaltsvorgabe der Bußgeldstelle bei 27,6 Millionen Euro.

Na dann, liebe Thüringer, bitte jetzt aber ordentlich aufs Gaspedal treten, damit der „Plan“ im Jahr 2021 übererfüllt wird.

Karl Heinz Frosch

1 Kommentar

  1. Wie schizophren muss man sein um Geschwindigkeitsübertretungen einzuplanen um damit die Landeskasse aufzubessern? Man hofft auf den Vorsatz der Geschwindigkeitsüberschreitung. Für mich nicht nachvollziehbar.

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