Dunkelrote misst mit zweierlei Maß

Mitten in der Kanzlerdämmerung tönt Angela Merkel, dass es mit ihr keine Koalition geben, an der die Linke beteiligt wäre. Ob dies von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz so geteilt werde bliebe offen, Kaum ausgesprochen, meldet sich die Co-Chefin der Dunkelroten Susanne Hennig-Wellsow in bemerkenswerter Weise: „Die Zeiten sind vorbei, in denen im Konrad-Adenauer-Haus entschieden wird, wer im Kanzleramt sitzt und wer an der Bundesregierung beteiligt ist. … Der scheidenden Kanzlerin steht das nicht zu. Über die Zukunft entscheiden die Wählerinnen und Wähler.“

Das Kurzzeitgedächtnis von Hennig-Wellsow, einst Fraktions- und Parteivorsitzende der Linken in Thüringen und enge Vertraute von Bodo Ramelow, scheint arg gelitten zu haben. War sie es doch, die dem frei gewählten Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich im Februar 2020 den Blumenstrauß vor die Füße warf! Sie hatte damals überhaupt kein Problem damit, dass Merkel sich in Thüringen einmischte und Ramelow zurück ins Amt verhalf.

Die jetzige Äußerung ist an Chuzpe und Doppelmoral nicht zu überbieten.  Aus dem Kreis der Demokraten hat sich Hennig-Wellsow längst verabschiedet – wenn sie denn jemals dazu gehörte!  

Karlheinz Frosch

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